Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Von der Space Coast an die Gulf Coast …

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Gabi und der "Red Trolley" , Downtown St. Petersburg, Florida

Wieder sind wir früh genug wach, um das Tagebuch zu schreiben. Für die Fotos reicht die Zeit heute aber nicht. Egal: morgen haben wir viel Ruhezeit eingeplant, dann werden wir das nachholen.

Das Frühstück ist reichhaltig, allerdings ist recht viel Betrieb und gemütlich ist es deshalb nicht. Gut gestärkt machen wir uns dennoch auf den Weg. Ein erster Stopp gilt nur wenige Meilen nördlich dem Ron Jon Surf Shop in Cocoa Beach. Überflüssig zu sagen, dass es der weltgrößte Surfshop ist. Die Auswahl ist wirklich riesig und neben Surfbrettern gibt es hier alles zu kaufen, was auch nur im entferntesten mit Wassersport und der dazugehörigen Freizeitkleidung etc. zusammenhängt. Und tatsächlich finde ich ein wunderbar leichtes, kuscheliges Superfleece, das in der kalten Jahreszeit bestimmt eines meiner Lieblingskleidungsstücke werden wird. Den Shop hatten wir gestern Abend schon gesichtet. Der Rezeptionist im Hotel gab uns heute den Hinweis, dass wir bei Ron Jon 15% Rabatt bekommen. Die Unterhaltung im Wortlaut: „Check out Ron Jon’s Surf Shop - it’t the world greatest!“ „Yeah, I heard about it and we saw the shop yesterday evening but we thought it was closed!“ „Ron Jon is never closed!!!“ Und tatsächlich: Öffnungszeiten 24 Std. täglich an 365 Tagen.

Wenig später verlassen wir die „Space Coast“, wie der Küstenabschnitt hier am Atlantik genannt wird und wenden uns westwärts. Orlando und die zahlreichen Vergnügungsparks lassen wir rechts liegen. Bezeichnend ist es aber schon, dass die allermeisten Ausfahrten irgendwie mit „Disney“, „Universal“ o.ä. beginnen.

Die Autobahn ist hier in Florida meist mautpflichtig und so müssen wir immer wieder kurz rechts raus fahren, stoppen und an einem der Kioske 1,00 - 1,50 $ bezahlen. kein Problem, bis wir blöderweise eine Zahlstelle verpassen und über die 2 Spuren für „Dauerkarteninhaber“ an einer Station vorbei fahren. Das wird natürlich als Verstoß registriert, da ohnehin hier alle Autos gefilmt werden. An der nächsten Zahlstelle beichte ich und bekomme eine Telefonnummer, unter der ich das in 2 Tagen regeln kann. Vielleicht kommt dann kein Knöllchen über Alamo. Aber auch das wäre zu verschmerzen …

Um die Mittagszeit erreichen wir St. Petersburg an der Golfküste und stellen unser Auto in einem Parkhaus Downtown ab. Gleich um die Ecke ist die Tourist-Information. Dort erfahren wir, dass der „St. Petersburg Pier“ baufällig war und abgerissen wurde. Derzeit plant man die Erneuerung. Ein guter Tipp ist der Hinweis auf den „Red Trolley“, der in ca. 30 Minuten einmal rund durch die Downtown fährt. Vom Fahrer gibt es dazu Erklärungen zu allen Sehenswürdigkeiten und Restaurants. Da der Trolley gleich hier hält, steigen wir ein. Und tatsächlich bekommen wir so unsere ganz private Stadtrundfahrt, denn meist sind wir allein an Bord. Und das ganze kostet mal gerade 0,50 $ pro Person! Wenn wir wollten könnten wir sogar überall aussteigen und mit dem nächsten Trolley weiter fahren.

So bekommen wir einen guten Überblick und schlendern anschließend noch zu Fuß durch Downtown und zur Waterfront. Schön ist es hier und in einem großen Feinkostgeschäft an der riesigen Sonnenuhr gibt es sogar Alligatorenwurst zu kaufen. Wer’s braucht … Es ist ziemlich heiß und bis zum Hotel auf Treasure Island sind es nur 20 Minuten. Kurz nach 3 Uhr nachmittags kommen wir an.

Die Chefin stammt aus der Ukraine, hat eine Zeit lang in Deutschland gewohnt und spricht daher sehr gut deutsch, was sie gerne unter Beweis stellt. Wir bekommen eine kleine Wohnung direkt am Pool. Wohnzimmer, Küche, Badezimmer, Schlafzimmer - perfekt!

Zu Fuß spazieren wir ins nahe gelegene „John’s Pass Village & Boardwalk“ mit Läden und Restaurants. Das scheint aber eher eine Touristenfalle zu sein und so verduften wir schnell wieder. Dann schon lieber mit dem Auto zum Publix Supermarket Abendessen kaufen. Wir lassen uns einige Fischfilets („Cod“ = Kabeljau) frittieren, kaufen bunten Sommersalat dazu; einige Dressings, Fladenbrot, und ein 4er-Pack Budweiser landen u.a. ebenfalls im Einkaufswagen.

Das lassen wir uns dann draußen neben unserer Wohnung schmecken. Klasse - uns geht es gut! Eine Braut verlässt die Wohnung neben uns - nicht jung, aber sehr hübsch in weißem Kleid, wie es sich gehört. Ob die wohl am Strand heiraten? Dorthin sind es nur 5 Minuten maximal; nur über die Straße und dann ein paar Meter. Also packen wir unsere Sachen weg, schließen die Wohnung ab und gehen „mal eben“ rüber zum Sunset.

Und dann kommt alles leider ganz anders: Gabi fällt auf den wenigen Metern bis zum Strand hin und verletzt sich augenscheinlich ziemlich heftig am Kopf. Glücklicherweise sind zufällig liebe Menschen zur Stelle, die helfen. Feuerwehr, Rettungswagen, Emergency-Room. Volles Programm - und Gott sei Dank: Entwarnung! Es musste noch nicht mal etwas genäht, geklammert o.ä. werden. So viel Glück im Unglück!! Und ALLE (Ersthelfer, Feuerwehr, Paramedics, Krankenschwestern, Ärztinnen etc.) waren supernett und freundlich. Sie haben den vollen Check durchgeführt und nichts gefunden. Nach 5 eindrucksvollen Stunden im „Bayfront Health“ St. Petersburg hält unser Taxi um Mitternacht wieder an der Wohnung. Die Nacht war sehr gut und Gabi ist wohlauf. Außer blauen Flecken wird nichts zurück bleiben. Puh!!

Und heute haben wir eh nichts vor - so können wir ausruhen …

Tagesetappe: 262 Kilometer
Übernachtung: The Bungalows***, Treasure Island, Florida
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