Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Lange Samstach in d’r City

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Gabi mit "Beute" im "Miromar Outlets", Estero, Fort Myers, Florida

„Entspannt“ ist das Zauberwort dieses Urlaubs und so geht es heute weiter. Wir lassen es nach einer ausgiebigen Nachtruhe wieder ganz easy angehen, frühstücken auf unserem „Deck“ den gestern gekauften Yoghurt mit frischem Obst und Kaffee und denken darüber nach was der heutige Tag so bringen soll.

Die liebe Ella ist nun 14 und hat konkrete Vorstellungen, was ihre Schuhmoden angeht. Daher bat sie uns, in Amerika nach „Red Rihanna Puma Fenty Creepers Grey Brown Women“ Ausschau zu halten, am besten in Größe 41, was US 9,5 entspricht, wie ich dank Mr. Google seit heute weiß. Die gibt es in dieser Farbgebung nämlich in Europa wohl nicht, sollen aber Mega-cool sein. Also google ich auch mal, wo es hier „in der Nähe“ ein Puma Outlet gibt - es ist ja schließlich Samstag und da könnten wir ja mal einkaufen gehen - machen wir ja sonst nicht. Ich werde fündig und sehe, dass es im „Miromar Outlets“ neben 140 anderen Marken- und Designershops auch einen von der springenden Raubkatze gibt. 45 Minuten Fahrt bis dorthin - liegt quasi um die Ecke nach amerikanischer Denke.

Es handelt sich bei den „Miromar Outlets“ um eine der typischen „Einkaufsstädte“ auf der grünen Wiese. Ich habe mein TomTom auf den Puma-Shop geeicht und parke vor der Haustür. Riesiger Laden, nur die „ Fenty Creepers Grey Brown “ gibt es auch hier nicht - sorry Ella! Dafür müssen wir uns einen „full price Puma shop“ suchen - den gibt es vielleicht am Abreisetag in Miami. So ein Mist, dass du nicht hier bist, denn bei der Auswahl mit bis zu 70% Preisnachlass hättest du bestimmt auch noch vieles weitere coole Zeug gefunden. Das gilt ganz sicher auch für die weiteren Läden, die wir an diesem Samstag durchstöbern.

Das ist ja sonst gar nicht unsere Art -aber es macht so viel Spass hier. Alles ist total aufgeräumt, fast zu „clean“ - Musterstadt zum Einkaufen, eine Hauptstraße, wenige Abzweige, keine Autos, Palmen, warme Luft draussen, alles vollklimatisiert innen - kaum Leute; jedenfalls alles andere als überlaufen. S a g e n h a f t - auserlesene Meeresfrüchte, würde Asterix sagen. Dazu unsagbar günstige Preise. Wir beschließen, dass ich neue Jeans und Gabi eine Windstopperjacke zum Joggen benötige.

Allein im Bose-Store lassen wir uns ohne echte Kaufabsicht einfach mal vorführen, was es Schönes und Neues gibt. Und das ist eine Menge. Sehr geiles Zeugs, ich bin begeistert! Und die Sourround-Anlagen werden immer kleiner und besser.

Als wir einige Zeit und Kilometer später alles abgelaufen haben enthalten unsere Tüten 2 Levis Jeans (80,00 $) und einen Gürtel für Jürgen, 6 Paar bunte Asics Sportsocken, 2 Adidas Shirts und 2 Nike Shirts sowie 2 Columbia Jacken für Gabi. Letztere waren schon heruntergesetzt und dann gab es nochmals 40% obendrauf, so dass auch diese nur insgesamt 80,00 $ gekostet haben, bei uns aber mit Sicherheit über 200 € aufgerufen worden wären. Wir müssen uns bremsen, denn der Platz im Koffer ist begrenzt. Nebenan geben zig Kinder jeden Alters ihre Tanzkünste zum besten. Die Polka wird von den Zuschauern frenetisch gefeiert!

Nun haben wir Hunger und unweit unseres Autos finden wir „Ford’s Garage“ - eine riesige Burgerschmiede im Stile einer alten Tankstelle. Das ist genau nach unserem Geschmack. Wir setzen uns nach draussen, immerhin kann man bei 28 Grad Celsius schön im Freien essen. Schaut mal bei den Fotos, nicht nur die Burger & Onion Rings, auch die Waschbecken im Restroom sind sehenswert!

Nächstes Ziel nach dem üblichen Publix-Stopp (neues Wasser musste her): „Lovers Key State Park“, denn weitere Bewegung soll heute in der freien Natur stattfinden.

Dort gucken wir uns den „Black Island Trail“ an, der uns wieder durch dichten Dschungel immer am Wasser entlang führt. Auch hier lassen wir es sehr entspannt angehen. Das ergibt sich aber auch von selbst: überall gibt es wieder diese Alligatoren-Warnschilder, nur dass heute nicht mit Strafe gedroht wird, wenn man sich ihnen nähert. Dafür wird darauf hingewiesen, dass man von denen gefressen werden kann. An einer Stelle, die aus unserer Sicht besonders Alligatoren-geeignet erscheint (bei all den grünen Wasserlinsen beschwört man die kleinen Äuglein und Nasenlöcher quasi herbei, die sich plötzlich sanft durch die Wasseroberfläche schieben) gibt es sogar 3 (!) verschiedene Warnschilder. Eines davon verbietet, mit Alligatoren zu schwimmen - na klar, in die Mikrowelle darf man sie auch nicht stecken; auf welche Ideen kommen die denn hier???

Kurz gesagt: es ist eine sehr spannende Wanderung hier auf diesen Landzungen. Keine anderen Besucher außer uns, von 2 vorbeiziehenden Kanus mal abgesehen. Überall gibt es Geräusche, wir lugen zwischen die Mangroven zu unseren Füßen. Gabi sagt Sachen wie „Bei Jurassic Park würden hier jetzt die Dinos ihre Köpfe durchs Unterholz schieben“ (und macht mit Arm und Hand einen Schwanenhals, um mir zu zeigen, wie sie sich das vorstellt) oder sie singt „Schnappi, das kleine Krokodil“ oder „Crocodile Rock“. So geht die gute Stunde über 4,5 Kilometer gut herum - nur von den Kollegen Ali mit Nachnamen „Gator“ lässt sich keiner Blicken. Wobei man ja nie weiß, ob man gerade an einem vorbei gelaufen ist und ihn nur nicht sah, wobei so mancher Ast schon fast vorgibt, einer zu sein. Die sind ja so gut getarnt die Viecher - wenn sie wenigstens rot oder gelb leuchten würden …

Im Ernst: wir sehen große Vögel, darunter einen sehenswerten „Osprey“ (Fischadler). Gabi entdeckt eine Schildkröte in ihrem Bau, ich einen kleinen Gecko im dunkelsten Baumgestrüpp (schaut mal das Foto, ich liebe meine D750 mit dem 70-200, f 2.8) und später noch einen Monarch-Butterfly. Toller Trip, auch ohne Alligator. Morgen kommen wir in die Everglades, da steigen die Chancen …

Ein abschließender Besuch gilt noch der Lovers Key Beach. Dort findet Gabi einige sehr hübsche Muscheln, die mit nach Hause dürfen. Auf dem Heimweg halten wir noch am „Castaway“ an, einer Kneipe mit Pizzeria. Ich bestelle eine „Pirate Calzone“ (mit sanftem „s“ gesprochen, wie ich jetzt weiß) und während wir warten trinkt Gabi an der Theke ihre erste Margarita des Urlaubs. Den sich amerikanisierenden Belgier, der uns hier zutextet, vergessen wir mal ganz schnell wieder. Hier ist heute Abend noch Halloween-Party mit Live Musik - ob er die noch erlebt? Schade, dass wir mit dem Auto hinfahren müssten - sonst wäre das was gewesen.

Auf unserem Deck verputzen wir die halbe Calzone (mit sanftem „s“), den Rest gibt es morgen zum Frühstück. Jetzt noch die Fotos, dann ist Feierabend. Das war ein ungewöhnlicher Tag mit dem ganzen Shopping-Gedöns; uns hat es aber sehr gefallen! Und das Beste: „Miss Farbenfroh 2016“ geht es etwas besser; die Schmerzen im rechten Arm sind soweit zurückgegangen, dass sie ihn wieder einigermaßen bewegen kann. Das freut mich ungemein!

Tagesetappe: 76 Kilometer
Übernachtung: Hideaway Village**, Fort Myers Beach, Florida
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