Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Beautiful Sanibel & Captiva Island

20161028_110415_BAE6849
Jürgen am Bailey Tract Trail, Sanibel Island, Florida

Der Urlaub ist in jedem Fall erholsam - war ja auch nötig! Wir schlafen wieder lang, obwohl wir schon so früh zu Bett gegangen sind gestern Abend. Gabis Gesicht schillert nun in allen Farben; die Prellung in der Brust ist aber das Schmerzhafte; sie wird uns heute daran hindern, die geplante Fahrradtour auf Sanibel Island zu machen.

Zunächst wird aber Kaffee getrunken und wir checken ein. Dabei gibt es vom immer überaus blendend gelaunten Manager des „HideAway“ eine ganze Reihe guter Ratschläge, immer begleitet von einem breiten Grinsen und „two thumbs up“. In aller Ruhe packen wir einige Sachen für den Tag und machen uns auf den Weg. Eine weitere imposante Brücke (Toll 6,00 $) führt uns direkt auf die 12 Meilen lange Insel Sanibel, die besonders für ihre schönen Strände bekannt ist. Erste Informationen holen wir im Visitor Center ein - dort planen wir unseren heutigen Aufenthalt.

Unser erster Weg führt uns danach auf die Tarpon Bay Rd. zum „Bailey Tract“, wo es schöne Trails geben soll. Das ist so. Es handelt sich um eine Gegend mit viel grünem, tropischem Regenwald, komplett durchzogen von Lagunen, kleinen Kanälen und Gewässern. Sehr sumpfig sieht alles aus und ein schmaler Pfad schlängelt sich immer am Wasser entlang durch das Grün. Auffällig sind die großen Schilder, die immer wieder darauf hinwiesen, dass man Alligatoren hier weder füttern noch sich ihnen nähern darf. Ok - wo aber sind die Schilder, auf denen den Viechern verboten wird, sich UNS zu nähern? Fehlanzeige!

Es ist ein wunderbarer Spaziergang von gut 1,5 Meilen. Als wir unser Auto wieder erreichen, haben wir Schmetterlinge und Vögel gesehen, aber keine Alligatoren.

Nächster Stopp: das „J.N. „Ding“ Darling National Wildlife Refugee“. Ein tolles Visitor Center zeigt alles, was es an Fauna und Flora hier auf der Insel zu sehen gibt. Schulklassen nehmen hier gerade an speziellem Unterricht in Naturkunde teil - Klasse, so ein Lernen inmitten der Natur. Leider ist der „Wildlife Drive“ freitags geschlossen, damit sich die Tiere auch mal erholen und die Biologen ihre Auswertungen fahren können. Das wussten wir. Dummerweise ist aber aus aktuellem Anlass auch der Indigo Trail geschlossen, den wir eigentlich abwandern wollten. Eine Alligatorenmutter hat 12 Junge bekommen und reagiert auf Besucher aggressiv. Das will man uns und allen anderen Gästen ersparen - irgendwie auch verständlich und nett. Immerhin zeigt man uns ein Foto der jungen Familie.

So fahren wir weiter bis ans Ende von Sanibel Island und wechseln auf das kleinere, aber noch viel noblere „Captiva Island“ hinüber. Sehr schöne Villen verstecken sich hinter dichtem Pflanzenbewuchs. Einen privaten Tennisplatz scheint hier so ziemlich jeder zu haben. Und auch der Strand ist hier wunderschön. Überall auf den Inseln gibt es die pastellbunten Häuser. Das sieht wirklich sehr hübsch aus. Auf dem Rückweg kaufen wir ein Eis und steuern dann noch die „Lighthouse Beach“ am Ostende der Insel an. Der Leuchtturm ist nicht so ansehnlich, der Strand aber wieder mal traumhaft. Muscheln, so weit das Auge blickt. Die sind hier z.T. so hoch aufgehäuft, dass man auf ihnen umherläuft, wenn man nicht den puderweichen, weißen Sand unter den Füßen spüren möchte. Kitesurfer haben ihren Spaß und ein Pelikan jagt begeistert sein Mittagessen.

Darauf haben wir jetzt auch Lust und so fahren wir zurück nach Fort Myers Beach, wo wir uns im „Publix“ Supermarket Spicy Chicken-Wings, Salat und Hawaiian Tuna-Sushi kaufen. Das Frühstück für morgen früh nehmen wir auch gleich mit.

Auf unserer Veranda gibt es so ein tolles verspätetes Mittagessen, gefolgt von einem längeren Skype-Telefonat mit Holger & Andrea sowie einer kleinen Ruhezeit. Nun habe ich bis hierher schon Tagebuch geschrieben und wir gehen mal zum Sunset an den Strand. Bis später!

So, war das gemütlich! Wir haben uns 2 bequeme Strandstühle vom HideAway Village mitgenommen, uns die wenigen Schritte über die Straße bewegt und dann mit bestem Blick auf die untergehende Sonne an den menschenleeren Strand gesetzt. Füße in den weichen Sand, den Vögeln zusehen, die Ruhe genießen und das Farbenspiel - herrlich!

Als die Sonne weg ist wird es sehr schnell dunkel und nun sitzen wir wieder auf der Veranda, der Wind rauscht durch die Palmen und - nun gut - die Klimaanlage von nebenan dröhnt ziemlich laut. da kommt Gabi mit dem Weißwein, die Klimaanlage geht aus, jetzt ist erst mal Ruhe. Tagebuch ist fertig, wir kümmern uns nun um die Fotos des Tages und anschließend gibt es noch den Rest Sushi, Chicken Wings und Nachos mit Salsa.

Das Beste: morgen müssen wir nicht umziehen und wir haben einen weiteren, ganz gemütlichen Urlaubstag vor uns. Gefällt mir!

Tagesetappe: 97 Kilometer
Übernachtung: Hideaway Village**, Fort Myers Beach, Florida

Vögel, Fische und Südstaatenflair …

20161027_133601_BAE6774
Gabi auf dem "City Pier", Anna Maria Island, Florida

Der Tag beginnt wieder gemütlich, denn wir haben gut geschlafen und Urlaub. Nichts treibt uns. Als erstes fallen uns Meldungen mit Fotos aus der Heimat ins Auge. Milo Forth ist da, Melanie als glückliche Mama ist wohlauf und ich werde demnächst mit einem Opa Fußball gucken. Da gratulieren wir zunächst mal auf allen Kanälen herzlichst - wir freuen uns über das neue Familienmitglied!

Ich kümmere mich ein wenig um E-Mails, während Gabi in der Küche einen erstklassigen Obstsalat mit Nüssen, Müsliriegel und Kaffee zum Frühstück richtet. Das verputzen wir auf unseren Stühlen vor der Hütte am Pool. Guter Start in den Tag.

Unsere sieben Sachen sind schnell gepackt und schon rollen wir Richtung Süden. Bald erreichen wir die Interstate 275, die auf die Sunshine Skyway Bridge führt. Dies ist ein durchaus imposantes Bauwerk. Mehrere Brücken überspannen auf 10 Meilen (!) die Lower Tampa Bay und die Sunshine Skyway Bridge ist auffällig gebaut - so, dass auch große Ozeanriesen unter ihr hindurch kommen.

Gut, dass wir uns schon zu Hause wieder vorbereitet haben, denn anhalten fürs Foto geht auf der Interstate nun mal gar nicht. Wissende fahren aber an der richtigen Stelle auf den „Fishing Pier“, einen Teil der alten Brücke, der heute nur noch Anglern als Revier und Vögeln als „längste Fischtheke Floridas“ (so nenne ich das jetzt mal) dient. Die 3,25 $ „Eintritt“ sind gut investiert. Prächtiger Blick auf die Brücke, wenn auch heute Morgen im Gegenlicht. Es macht aber auch viel Spass, den Pelikanen, Möwen und sonstigen fliegenden Untertassen beim Jagen zuzusehen. Die haben leichtes Spiel, denn hier gibt es wirklich „Fischsuppe“. Und ein Angler zieht tatsächlich vor meinen Augen einen Baby-Hammerhai aus dem Wasser. Angucken, Foto machen, dann darf der Kleine wieder schwimmen gehen. Finde ich gut!

Nun fahren wir über diese Brücke, bleiben auf der I-275 und fahren einen kleinen Umweg zum Gamble Plantation Historic State Park. Hierbei handelt es sich um eine frühere Zuckerrohrplantage. Das Wohnhaus mit weißen Säulen inmitten von Palmen und mit Spanish Moss behangenen Eichen, wie man sie sonst nur im tiefen Süden sieht, sieht wirklich gut aus. Gabi summt gleich die Melodie von „Vom Winde verweht“ und wir spazieren 30 Minuten durch die Anlage. Ohne Reiseführer und die entsprechende Notiz in unserem Tagesplan hätten wir das nie gefunden. Wir genießen es, so völlig ungezwungen umher zu fahren.

Die weitere Fahrt geht über den Highway #301, die Hernando Desoto Bridge über den Manatee River und schließlich den Highway #64 nach Anna Maria Island. Wir haben inzwischen den Eindruck gewonnen, dass Florida nur aus „Grün“ und Wasser besteht. Anna Maria Island liegt der Küste vorgelagert auf einer meilenlangen Landzunge - wie kleine Inseln, die alle durch eine Straße und Brücken miteinander verbunden sind. Das Meer scheint überall zu sein und die Häuser hier sind außerordentlich hübsch pastellig in allen Farben gestrichen.

Vor dem Pier stellen wir unser Auto ab; an dessen Ende befindet sich mal wieder eine gut besuchte Angelstelle nebst Restaurant. Das Ganze gefällt uns so gut, dass wir spontan beschließen, hier mal zu Mittag zu essen, was wir ansonsten ja eher vermeiden. Gute Idee! Gabis „Seafood Pasta“ mit Caesars Salad und mein „Tilapia Sandwich“ mit Mangosalsa und Coleslaw sind jetzt und hier genau das Richtige. Urlaub!!

Wir beschließen, unserer Tagesplanung treu zu bleiben und rollen weiter Richtung Süden - nicht auf dem schnellsten, sondern auf dem schönsten Weg. Am südlichen Ende von Anna Maria Island kommt uns die wunderschöne Coquina Beach mit weißem, puderfeinem Sandstrand genau Recht für einen kurzen Spaziergang.

Highway #789 bringt uns über die kleinen Inseln Holmes Beach, Brandenton Beach und Longboat Key nach Sarasota. Zwischendurch haben wir rechts und links der Straße nur Wasser.

Wir steuern „Ringling Estate“ an, einen parkartigen Komplex mit einem Kunstmuseum, das in einer Villa im italienischen Stil untergebracht und von einem schönem Garten umgeben ist, in dem u.a. eine Bronzekopie von Michelangelos „David“ steht. Der Garten ist riesig und wir spazieren eine knappe Stunde hindurch. Neben zwei Zirkus-Museen gibt es hier unmittelbar am Wasser noch „Ca’d’Zan“, das Haus des Johannes - ein palastartiges Wohnhaus der Ringlings, vom Dogenpalast in Venedig inspiriert.

Nun wird es aber wirklich Zeit. Zwei Stunden Fahrt liegen noch vor uns, denn hier geht es anders als im Wilden Westen nicht so schnell auf den Highways. Viel Verkehr, viele Ampeln und einige Baustellen bremsen uns immer wieder aus. Wir wählen den schnellsten Weg über die I-75, tanken, schnappen uns 2 Coffee 2 Go und rufen kurz im Hideaway Village an, dass wir es bis 18:00 Uhr nicht schaffen. Es wird lt. Navi 18:10 Uhr - und um die Zeit sind wir tatsächlich da. Der Schlüssel liegt wie telefonisch vereinbart unter der Fußmatte, unser Zimmer ist sehr nett und für die nächsten 3 Nächte unser Zuhause.

Nun ist der Tagesbericht bei einer Dose Budweiser geschrieben und ich werde mich mal daran machen, die Fotos zu überspielen. Groß Abendessen müssen wir nach dem Fisch nicht mehr; Nachos aus der „Partytüte“ mit Salsa werden uns schmecken - darauf freue ich mich schon seit Tagen. Gute Nacht Deutschland, gute Nacht Milo, gute Nacht Melanie, gute Nacht Oma & Opa, gute Nacht Ihr Lieben, gute Nacht Florida!

Tagesetappe: 294 Kilometer
Übernachtung: Hideaway Village**, Fort Myers Beach, Florida
© 2016 Gabi & Jürgen E-Mail an uns ..../E-Mail to us ...