Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Vögel, Fische und Südstaatenflair …

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Gabi auf dem "City Pier", Anna Maria Island, Florida

Der Tag beginnt wieder gemütlich, denn wir haben gut geschlafen und Urlaub. Nichts treibt uns. Als erstes fallen uns Meldungen mit Fotos aus der Heimat ins Auge. Milo Forth ist da, Melanie als glückliche Mama ist wohlauf und ich werde demnächst mit einem Opa Fußball gucken. Da gratulieren wir zunächst mal auf allen Kanälen herzlichst - wir freuen uns über das neue Familienmitglied!

Ich kümmere mich ein wenig um E-Mails, während Gabi in der Küche einen erstklassigen Obstsalat mit Nüssen, Müsliriegel und Kaffee zum Frühstück richtet. Das verputzen wir auf unseren Stühlen vor der Hütte am Pool. Guter Start in den Tag.

Unsere sieben Sachen sind schnell gepackt und schon rollen wir Richtung Süden. Bald erreichen wir die Interstate 275, die auf die Sunshine Skyway Bridge führt. Dies ist ein durchaus imposantes Bauwerk. Mehrere Brücken überspannen auf 10 Meilen (!) die Lower Tampa Bay und die Sunshine Skyway Bridge ist auffällig gebaut - so, dass auch große Ozeanriesen unter ihr hindurch kommen.

Gut, dass wir uns schon zu Hause wieder vorbereitet haben, denn anhalten fürs Foto geht auf der Interstate nun mal gar nicht. Wissende fahren aber an der richtigen Stelle auf den „Fishing Pier“, einen Teil der alten Brücke, der heute nur noch Anglern als Revier und Vögeln als „längste Fischtheke Floridas“ (so nenne ich das jetzt mal) dient. Die 3,25 $ „Eintritt“ sind gut investiert. Prächtiger Blick auf die Brücke, wenn auch heute Morgen im Gegenlicht. Es macht aber auch viel Spass, den Pelikanen, Möwen und sonstigen fliegenden Untertassen beim Jagen zuzusehen. Die haben leichtes Spiel, denn hier gibt es wirklich „Fischsuppe“. Und ein Angler zieht tatsächlich vor meinen Augen einen Baby-Hammerhai aus dem Wasser. Angucken, Foto machen, dann darf der Kleine wieder schwimmen gehen. Finde ich gut!

Nun fahren wir über diese Brücke, bleiben auf der I-275 und fahren einen kleinen Umweg zum Gamble Plantation Historic State Park. Hierbei handelt es sich um eine frühere Zuckerrohrplantage. Das Wohnhaus mit weißen Säulen inmitten von Palmen und mit Spanish Moss behangenen Eichen, wie man sie sonst nur im tiefen Süden sieht, sieht wirklich gut aus. Gabi summt gleich die Melodie von „Vom Winde verweht“ und wir spazieren 30 Minuten durch die Anlage. Ohne Reiseführer und die entsprechende Notiz in unserem Tagesplan hätten wir das nie gefunden. Wir genießen es, so völlig ungezwungen umher zu fahren.

Die weitere Fahrt geht über den Highway #301, die Hernando Desoto Bridge über den Manatee River und schließlich den Highway #64 nach Anna Maria Island. Wir haben inzwischen den Eindruck gewonnen, dass Florida nur aus „Grün“ und Wasser besteht. Anna Maria Island liegt der Küste vorgelagert auf einer meilenlangen Landzunge - wie kleine Inseln, die alle durch eine Straße und Brücken miteinander verbunden sind. Das Meer scheint überall zu sein und die Häuser hier sind außerordentlich hübsch pastellig in allen Farben gestrichen.

Vor dem Pier stellen wir unser Auto ab; an dessen Ende befindet sich mal wieder eine gut besuchte Angelstelle nebst Restaurant. Das Ganze gefällt uns so gut, dass wir spontan beschließen, hier mal zu Mittag zu essen, was wir ansonsten ja eher vermeiden. Gute Idee! Gabis „Seafood Pasta“ mit Caesars Salad und mein „Tilapia Sandwich“ mit Mangosalsa und Coleslaw sind jetzt und hier genau das Richtige. Urlaub!!

Wir beschließen, unserer Tagesplanung treu zu bleiben und rollen weiter Richtung Süden - nicht auf dem schnellsten, sondern auf dem schönsten Weg. Am südlichen Ende von Anna Maria Island kommt uns die wunderschöne Coquina Beach mit weißem, puderfeinem Sandstrand genau Recht für einen kurzen Spaziergang.

Highway #789 bringt uns über die kleinen Inseln Holmes Beach, Brandenton Beach und Longboat Key nach Sarasota. Zwischendurch haben wir rechts und links der Straße nur Wasser.

Wir steuern „Ringling Estate“ an, einen parkartigen Komplex mit einem Kunstmuseum, das in einer Villa im italienischen Stil untergebracht und von einem schönem Garten umgeben ist, in dem u.a. eine Bronzekopie von Michelangelos „David“ steht. Der Garten ist riesig und wir spazieren eine knappe Stunde hindurch. Neben zwei Zirkus-Museen gibt es hier unmittelbar am Wasser noch „Ca’d’Zan“, das Haus des Johannes - ein palastartiges Wohnhaus der Ringlings, vom Dogenpalast in Venedig inspiriert.

Nun wird es aber wirklich Zeit. Zwei Stunden Fahrt liegen noch vor uns, denn hier geht es anders als im Wilden Westen nicht so schnell auf den Highways. Viel Verkehr, viele Ampeln und einige Baustellen bremsen uns immer wieder aus. Wir wählen den schnellsten Weg über die I-75, tanken, schnappen uns 2 Coffee 2 Go und rufen kurz im Hideaway Village an, dass wir es bis 18:00 Uhr nicht schaffen. Es wird lt. Navi 18:10 Uhr - und um die Zeit sind wir tatsächlich da. Der Schlüssel liegt wie telefonisch vereinbart unter der Fußmatte, unser Zimmer ist sehr nett und für die nächsten 3 Nächte unser Zuhause.

Nun ist der Tagesbericht bei einer Dose Budweiser geschrieben und ich werde mich mal daran machen, die Fotos zu überspielen. Groß Abendessen müssen wir nach dem Fisch nicht mehr; Nachos aus der „Partytüte“ mit Salsa werden uns schmecken - darauf freue ich mich schon seit Tagen. Gute Nacht Deutschland, gute Nacht Milo, gute Nacht Melanie, gute Nacht Oma & Opa, gute Nacht Ihr Lieben, gute Nacht Florida!

Tagesetappe: 294 Kilometer
Übernachtung: Hideaway Village**, Fort Myers Beach, Florida
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