Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

The big surprise …

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Tiny Little Bear mit Irmi's "Big Surprise", Florida City, Florida

Ein hoffentlich schnell erzählter Tag mit großer Überraschung am Abend!

Wir haben es nicht eilig im Fairfield Inn Key West. Nach dem Aufwachen muss erst mal das Tagebuch von gestern geschrieben werden. Dann machen wir uns über die Fotos her und suchen einige aus, die ich dann entwickle und gemeinsam mit allem anderen auf die Website hoch lade.

Frühstück ist hier wirklich sehr gut - wie das ganze Ambiente am Pool etc. Wenn ich bedenke, dass wir für den Preis der zwei Nächte hier auch über eine Woche im Best Western Florida City residieren könnten, muss das aber auch so sein. Wir packen zusammen und fahren den Hwy.#1 zurück Richtung Norden.

Zwei Ziele haben wir am Anfahrtstag nicht mitnehmen können - das haben wir uns für heute aufgehoben: Als erstes fahren wir das National Key Deer Refuge auf Big Pine Key an. Hier leben Rehe in der Größe von Hunden - Key Deer eben. Die Beratung im kleinen Visitor Center ist gewohnt nett. Wir fahren 3 kurze Trails an, sehen die Key Deer aber leider nicht. Kein Wunder: wenn die so klein sind, können sie sich gut vor uns verstecken.

Am „Blue Hole“ halte ich leise am Ufer nach Alligatoren Ausschau. Da raschelt es neben meinem Fuß und ich mache fast einen Satz zurück. Da sitz wieder einer dieser „Green Iguana“ und schaut mich lauernd an. Also: Rückzug und einige Fotos geschossen von diesem grünen Leguan. Dass die mich auch immer so erschrecken müssen.

Der „Watsons Trail“ steht stellenweise unter Wasser. Gut, dass wir floridamäßig korrekt gekleidet sind mit Flip-Flops - da macht es nichts, mal bis zu den Knöcheln durchs Wasser zu waten. Es ist sehr schön ruhig hier - kaum eine Menschenseele zu sehen. Zwei Paaren aus Tschechien, die inzwischen seit 14 Jahren hier leben, erzählen wir vom „Wilden Westen“ und der Wave. nach einem Blick auf einige Fotos aus den Coyote Buttes sind sie völlig geflasht. Da haben wir Sehnsüchte geweckt!

Das zweite Ziel des Tages ist der Bahia Honda State Park auf Bahia Honda Key. Hier laufen wir zunächst eine Strecke über die „Old Bahia Honda Bridge“. Die ganz alte Brücke ist aber in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beim „schlimmsten Hurricane, der die Erde je getroffen hat“ komplett fortgespült worden. Von hier haben wir einen schönen Blick auf die neue Brücke, über die wir eben noch gefahren sind.

Der schönste Strandbereich in diesem State Park ist die „Sandspur Beach“. Der eigentliche Strand ist nur 1 Meter breit. Man kann sich direkt ans Grün setzen und macht sich dennoch die Füße nass, wenn die Wellen an den Strand laufen. Auf den 20 Metern bis zum Parkplatz ist aber Platz für Picknicktische mit schattenspendenden Dächern. Sonst wäre es hier in der Sonne auch wirklich nicht auszuhalten. It’s hot!

Also packen wir unsere restlichen Trauben, Nachos, Salsa etc. auf den Tisch und schmausen gemütlich. Dann packt sich Gabi die Maske und den Schnorchel und hüpft in die Wellen. Es gibt aber nichts interessantes zu sehen, erfrischend war das Bad dennoch. Duschen, umziehen, dann fahren wir weiter.

Übrigens: während des ganzen Tages war ein Held meiner Kindheit immer in Sichtweite (schaut mal bei den Fotos, da ist er oft ganz klein mit seinem Boot zu sehen): Porter Ricks, der Vater von Sandy und Bud, die mit Flipper ihre Abenteuer erlebten, düste immer wieder am Horizont vorbei. Sehr zu meiner Freude. Wer erinnert sich nicht an sein Boot mit dem hohen Steuerstand und an die Hupe, mit der Bud seinen Freund Flipper ruft … Gabi hat die Geräusche in den letzten Tagen oft nachgemacht und mich mit einem „Flipper-Kichern“ einmal so erschreckt, das ich fast umgefallen wäre …

Was uns während unserer 14 Tage hier in Florida auffiel ist tatsächlich, dass Autofahren hier immer noch viel entspannter ist als in Deutschland - im Vergleich zum von uns geliebten „Wilden Westen“ ist es aber schon anstrengender. Viel mehr Autos, mehr Verkehr, mehr Ampeln etc. Man kommt einfach langsamer voran.

Dennoch erreichen wir um 17 Uhr Florida City und das „Fairway Inn Florida City Homestead Everglades***“. Das ist ein riesiges Motel mit zig Zimmern, aber auch so schönen Dingen wir zahlreichen Picknickplätzen und Pool. Wir checken ein, alles wie immer: Kreditkarte und Führerschein (als „personal ID“) vorlegen, gleich beteuern, dass man „non-smoker“ ist und schon gar keine „pets“ (Haustiere) dabei hat (Tiny Little Bear fällt ja nicht in die Kategorie „gewöhnliches Haustier - Reisebegleittiere sind erlaubt!)“- alles gut. Und jetzt kommt die große Überraschung; „the big surprise“!

Da sagt doch die Rezeptionistin, es wäre etwas für uns hinterlegt. Kann nicht sein, sage ich - wir kennen hier niemanden. Doch, doch - ganz sicher; das liegt seit 14 Tagen hier für euch bereit! Sie geht nach hinten und kommt mit einer offensichtlichen Flasche zurück, gewunden in eine Stofftasche, gut verschnürt und mit einer Postkarte daran. Motiv: ein Alligator mit der Aufschrift „Just another pretty face!“ Adressiert an Mr. and Mrs. Jürgen und Gaby Baetzen. Text:

„Hey Jürgen und Gaby and welcome to the Fairview. Wollt ihr wirklich morgen schon wieder den Rückzug antreten? Nun, falls ja, anbei ein kleines Päckchen gegen den Home-going-blues. Die besten Grüße von Irmi und vergesst nicht, auf dem Rückflug, da kann man bestens den nächsten Trip planen … Vancover … Seatle … oder Alaska!“

Liebe Irmi, Gabi hat ein Foto gemacht eine Minuten nachdem ich das Päckchen bekommen habe und einige danach. Du kannst dir nicht vorstellen, wie wir uns gefreut haben? Wir hatten überhaupt nicht auf dem Zettel, dass ihr vor 14 Tagen auch in Florida und sogar hier in Florida City und dann noch im Fairview wart. Euren Ratschlag werden wir wörtlich nehmen - Kanada ist eine echte Option! Die Flasche „Robert Morgan Private Selection“ California Cabernet Sauvignon haben wir eben geöffnet und ich muss sagen: „Das ist mit Abstand der beste Tropfen dieses Urlaubs!“ Aber völlig unabhängig davon: wir haben uns sooo gefreut! Woher wusstet ihr, dass wir gerade heute her absteigen? Klar: Reisehomepage, oder?

Für alle anderen: Irmi ist eine ganz liebe Kollegin von mir, die mit ihrem Mann noch eine größere Weltenbummlerin (im besten Sinne) ist als wir. Die beiden waren bestimmt schon 30 Mal in den Staaten und die Australien-/Neuseelandbesuche sind sicher auch hoch zweistellig. Sie hat mir immer wieder mal gute Ratschläge gegeben für unsere Reisen - aber das heute: das ist der Oberhammer! Ganz sicher: das machen wir wieder gut, bald, bei uns zu Hause - wir haben einen tollen Grill für alle Jahreszeiten!!

Unser Zimmer hier ist einfach, aber perfekt für einen letzten Abend: Kofferraum gleich vor der Haustür, ganz viel Platz im Zimmer zum Umpacken und Umsortieren. Gabi hat eben schon einiges gerichtet für morgen, denn dann müssen die Koffer final gepackt werden. Abendessen haben wir nebenan beim Taco Bell gefangen: 12 gemischte Tacos mit Soßen, dazu noch unsere Nachos, Wein etc. am Picknickplatz in der untergehenden Sonne. Lecker!

Und an dieser Stelle, kurz vor Urlaubsende noch ein kleines Statement: Ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen, wie viel Freude es macht, mit dieser besten Ehefrau von allen in den Urlaub zu fliegen. Das Leben ist ja sonst schon ein Traum mit ihr - aber im Urlaub blüht sie noch mal doppelt auf. Da kann passieren, was will: immer, aber auch immer kommt etwas witziges von ihr, da singt sie mir spontan Lieder vor (wo nimmt die das alles her?). Dann läßt sie Tiny Little Bear tanzen und sprechen, hat für alle Gelegenheiten das Richtige im Gepäck und für das Abendessen am Picknickplatz sogar ein „nichts wiegendes“ Gazetuch als Tischdecke. Gabi denkt einfach an alles und ich könnte diese ganzen Berichte gar nicht schreiben, wenn sie nicht im Hintergrund für alles andere sorgen würde. Ganz wie im „richtigen Leben“ - da werkelt sie auch hinter den Kulissen, dass es kracht. Danke dafür und auf noch viele so schöne, gemeinsame Urlaube.

Morgen noch einen Tag mit Rückweg nach Miami, dann geht der Flieger nach Hause. Liebe Grüße an alle - und nochmal danke Irmi für „The big surprise!“

Jetzt schreibt die Lufthansa, dass wir online einchecken können und dann mache ich das gleich mal auch noch.

Tagesetappe: 214 Kilometer
Übernachtung: Fairway Inn Florida City Homestead Everglades***, Florida City, Florida
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